Der solidarische Ausbildungsfonds soll jungen Menschen eine hochwertige Ausbildung ermöglichen und eine Antwort auf den Fachkräftemangel sein. Der Fonds unterliegt dem Solidarprinzip: Alle Unternehmen zahlen ein und die Unternehmen, die ausbilden, erhalten einen Betrag zurück. Aus dem Rest wer-den alle Unternehmen, die es brauchen, bei der Fachkräfteausbildung und -suche unterstützt.
Ein Bündel an pädagogischen Maßnahmen wird ebenfalls aus dem Fonds finanziert, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Wichtige Maßnahmen wie Ausbildungsbetriebsbegleiter*innen, Sprachcoaches und gezielte Prüfungsvorbereitung in Arbeitsplatznähe sind zentrale Bausteine, um Fachkräfte langfristig zu sichern.
323 Bremer Unternehmen haben nach Erhalt ihrer Bescheide geklagt und ge-fährden so die Umsetzung des Ausbildungsfonds. Sie lassen die jungen Menschen im Stich. Dem Fonds fehlen dadurch bis zu Entscheidung des Gerichts fast fünf Millionen Euro - Mittel, die nun für Ausbildungsplätze und Unterstützungsangebote fehlen.
Bremens DGB-Vorsitzender Ernesto Harder erklärt dazu: „Besonders absurd ist das Verhalten der Handelskammer, die im Verwaltungsrat des Ausbildungsunterstützungsfonds Maßnahmen eingebracht hat und einfordert, nur um anschließend Unternehmen dazu aufzurufen, gegen den Fonds zu klagen und um sich abschließend darüber zu beschweren, dass kein Geld für gewünschte Maßnahmen da ist. Das ist verantwortungslos gegenüber den Jugendlichen in Bremen.
Um gute Fachkräfte zu sichern, kleine Betriebe zu entlasten und jungen Men-schen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, müssen sich alle einbringen. Die klagenden Unternehmen geben jungen Menschen eine klare Absage und blockieren deren berufliche Perspektiven. Gute Ausbildung braucht gemeinsames Handeln. Wir rufen die Arbeitgeber*innen auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben und solidarisch in den Fonds einzuzahlen,“ fordert Ernesto Harder.