DGB Ausbildungsreport 2024

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Ordnungsnummer PM 26

Wie in den vergangenen Jahren hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bremen den jährlichen Ausbildungsreport für Niedersachsen und Bremen vorgestellt. Der Report ist die einzige Studie, die die Auszubildenden selbst zu ihren Ausbildungsbedingungen befragt. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Ausbilder*innen und Ausbildungsmethoden. Erneut weist die Studie einen erheblichen Verbesserungsbedarf in den Berufsschulen und Betrieben auf. So kommen im Land Bremen auf 100 Bewerber*innen gerade einmal 92,8 Ausbildungsplätze. Die Situation hat sich seit dem letzten Jahr für die Azubis sogar noch verschlechtert.

Antalia Westkämper, Jugendbildungsreferentin beim DGB Bremen, sagt: „Nur eine Investition in die Ausbildung der Ausbilder*innen sichert die Qualität der Fachkräfte von morgen. Denn wer Wissen weitergibt, muss auch wissen, wie. Das kann durch den Ausbildungsunterstützungsfonds finanziert werden.“ Der Ausbildungsreport zeige genau, was für Auszubildende in der Ausbildung wichtig ist und an welchen Stellen sie zufrieden mit den Bedingungen sind.

Für den Erfolg der Ausbildung sind qualifizierte Ausbilder*innen entscheidend. Sieben von zehn befragten Azubis geben an, dass ihre Ausbilder*innen regelmäßig auf individuelle Lernbedürfnisse, wie ein angepasstes Lerntempo, verständliche Sprache und Nachfragen eingehen und somit Arbeitsabläufe eindeutig erklären. In solchen Fällen fühlen sich über 92 Prozent der Befragten gut behandelt. Wird jedoch kaum auf Lernbedürfnisse eingegangen, sinkt dieser Wert auf etwa 37 Prozent. Auch die allgemeine Zufriedenheit hängt stark von der Qualität der Erläuterung ab. Rund 91 Prozent der Auszubildenden, die Arbeitsabläufe vollständig erklärt bekommen, sind mit ihrer Ausbildung sehr zufrieden. Gute Ausbildungsmethodenwirken Stress entgegen. Knapp 50 Prozent der Azubis, deren Bedürfnisse kaum berücksichtigt werden, haben oft Probleme, sich in der Freizeit zu erholen. Bei jenen, deren Bedürfnisse häufig beachtet werden, ist es etwa nur ein Viertel.

Ernesto Harder, Vorsitzender des DGB Bremen, unterstreicht: „Die Zahlen zeigen deutlich: Wir müssen mehr ausbilden und mehr Jugendlichen erfolgreich durch die Ausbildung helfen. Die Qualität der Ausbildung entscheidet über die Zukunft unserer Fachkräfte und damit auch über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Deshalb fordert der DGB regelmäßige Fort- und Weiterbildungsangebote für Ausbilder*innen, damit sie den wachsenden Anforderungen überhaupt gerecht werden können.“

Der Report zeigt, dass viele Ausbilder*innen motiviert sind, den Azubis gute Betreuung und Fachwissen zu vermitteln, ihnen jedoch oft Anerkennung und strukturelle Unterstützung seitens der Arbeitgeber fehlen. Dafür gibt es in Bremen den Ausbildungsunterstützungsfonds, in den alle Betriebe einzahlen. Dieser Fonds unterstützt alle Unternehmen, die engagiert ausbilden. „Auch Betriebe, die bisher keine Ausbildung anbieten, sollen ihren Beitrag leisten. Das ist nur fair, denn alle profitieren von gut ausgebildeten Fachkräften. Der Fonds kann auch beim Matching unterstützen, sodass Betriebe und Auszubildende besser zueinander passen und es weniger Abbrüche gibt.“, ergänzt Harder.

Infos zum Ausbildungsreport

Für den DGB-Ausbildungsreport Niedersachsen und Bremen 2024 wurden 1.688 Auszubildende aus den beiden Bundesländern befragt. Der Ausbildungsreport erhebt seit 12 Jahren die Bedingungen der Ausbildung und ist die einzige Studie, die die Auszubildenden selbst befragt. Die Studie hat jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt.

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