Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen bedauert den Tod des hannoverschen Gewerkschafters und Sozialphilosophen Oskar Negt.
Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen, sagt: „Oskar Negt war ein wichtiger Vordenker gewerkschaftlicher Anliegen und Gewerkschaften gleichzeitig kritisch und solidarisch verbunden. Wir Gewerkschaften bedauern seinen Verlust sehr. Er hat den Begriff der Arbeit als bloßer Lohnarbeit kritisch hinterfragt und Arbeitslosigkeit für einen Gewaltakt gehalten. Schon früh hat er sich für die 35-Stunden-Woche eingesetzt. Ein großes Anliegen war ihm die gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Seine grundlegende Analyse, wie der ungezügelte Kapitalismus und Sozialabbau die Demokratie bedrohen, ist angesichts des Erstarkens der Rechten – leider – so aktuell wie nie. So hielt er die Demokratie für ‚die einzige Staatsform, die gelernt werden muss‘. Für Negt war es unverzichtbar, dass Gewerkschaften sich in Politik und Gesellschaft einbringen, über Tarifauseinandersetzungen hinaus.“