In Bremen kann der Ausbildungsunterstützungsfonds wie geplant zum 1. Januar 2025 an den Start gehen. Zuvor hatten fünf Kammern gegen die Einführung des Fonds beim Staatsgerichtshof in Bremen Klage eingereicht. Unternehmen in Bremen müssen zukünftig in den Fonds einzahlen und erhalten pro Auszubildenden eine Zahlung daraus. Dieses Geld sollen sie für die Verbesserung der Ausbildungsqualität, die Qualifizierung von Ausbilderinnen und Ausbildern oder auch die Suche von neuen Auszubildenden einsetzen.Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen fordert nun die Einführung eines solchen Unterstützungsfonds auch in Niedersachsen.
Kimberly Haarstik, Abteilungsleiterin für Jugendpolitik und Jugendbildung beim DGB Niedersachsen, sagt: „Durch die Abweisung der Klage ist der Weg für gute Ausbildung frei. Der Unterstützungsfonds kann insbesondere kleineren Unternehmen dabei helfen, eine gute Ausbildung anzubieten und auch neue Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen“. Wie auch in Bremen sollen die Gelder aus dem Fonds für eine Vielzahl an Maßnahmen zur Stärkung der Ausbildung genutzt werden: „Die Maßnahmen sollen gemeinsam erarbeitet werden und die bisherigen Angebote von Kammern und Agentur für Arbeit sinnvoll ergänzen“, so Haarstik.
Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen, unterstreicht: „Die Fachkräftesicherung muss auf alle Schultern verteilt werden und Betriebe, die bisher noch nicht ausbilden, müssen ihren Beitrag leisten. Nur das ist fair!“ Aktuell bilden nur 21 Prozent der Unternehmen in Niedersachsen aus. Der DGB sieht in dem Fonds auch eine große Chance für Ausbildungspartnerschaften. „Durch den Zusammenschluss kleinerer Betriebe im Rahmen einer Verbundausbildung werden sie entlastet und bieten neue Chancen für Auszubildende. Der Fonds kann solche Vorhaben unterstützen. Die Niedersächsische Landesregierung ist nun gefordert, für ‚Gute Ausbildung‘ einzustehen.“
Zum Hintergrund: Der Ausbildungsunterstützungsfonds wurde im März 2023 in der Bremischen Bürgerschaft beschlossen, um dem angespannten Ausbildungsmarkt entgegenzuwirken.