„Eintreten für die Tarifwende“ ist das Motto einer dieses Jahr startenden Kampagne des Deutschen Gewerkschaftsbundes. „Das Jahr 2024 wird das Tarifjahr für uns Gewerkschaften“, erklärte Dr. Mehrdad Payandeh, der Vorsitzende des DGB Niedersachsen, auf der Pressekonferenz des Gewerkschaftsbundes zum Jahresauftakt.
In Niedersachsen sind nur noch 52 Prozent der Beschäftigten durch einen Tarifvertrag geschützt. Darin geregelt sind gute Bezahlung, Arbeitszeit, Weihnachts- und Urlaubsgeld, zusätzliche Freischichten. Seit Jahren nimmt die Tarifbindung ab. Immer mehr Unternehmen ziehen sich aus der Verantwortung zurück. Hier setzt der DGB ein Zeichen und wirbt für mehr Tarifbindung. Payandeh dazu: „Wir appellieren an die Arbeitgeber, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und wieder mehr Tarifverträge abzuschließen. Tarifverträge und Tarifbindung sind das Fundament der Tarifautonomie. Aber auch die Politik ist aufgefordert, die Tarifbindung zu stärken. So muss die Landesregierung dringend das Tarif- und Vergabegesetz stärken. Öffentliche Aufträge dürfen nur an Unternehmen vergeben werden, die auch nach Tarif zahlen und somit Gute Arbeit für die Beschäftigten anbieten.“
In diesem Jahr stehen in Niedersachsen über 30 große Tarifrunden bei den Mitgliedsgewerkschaften des DGB an. Hier geht es neben spürbaren Lohnerhöhungen, die die hohen Lebenshaltungskosten ausgleichen, auch um Themen wie Weiterbildung und Arbeitszeit. „Starke Verhandlungen gelingen vor allem da, wo sich viele Menschen gewerkschaftlich engagieren“, so Payandeh. „Wer sich gewerkschaftlich engagiert, kann für sein Unternehmen einen Tarifvertrag fordern und für Gute Arbeit kämpfen.“